Hallo zusammen,
in
diesem Beitrag kam mir Detlef Schikorr ein wenig zuvor, als er über die Zechenbahn in Werne berichtete.
Nun, am 16. April 1974 plante ich eine Zechenbahn-Dampf-Rundreise durch das östliche Revier. Es sollte mit der Zeche Radbod in Bockum-Hövel beginnen, weiter zur Zeche Königsborn nach Bönen führen und mit der alten RAG-Lokwerkstatt in der Gelsenkirchener Zeche Alma enden.
Das erste Bild – nein, noch keine Zechenbahnlok – machte ich beim Umsteigen in Duisburg Hbf. Es zeigt 103 152, noch mit Scherenstromabnehmern DBS54a und – hier sieht man es gut – den alten nach unten zu öffnenden Führerstandsseitenfenstern ausgerüstet
(Bild 1):
Die tiefstehende Aprilsonne zeigt den noch frühen Morgen an. Mit diesem Zug muss ich also gen Hamm gefahren sein. Von dort war es nur noch ein Katzensprung zum Bahnhof Bockum-Hövel. Von dort wollte ich mit dem bekannten Personenzug 9002 der Werne-Bockum-Höveler Eisenbahn ein Stück Richtung Zeche Radbod fahren.
Angekommen in Bockum-Hövel stand der P9002 der WerBH schon zur Abfahrt bereit. Er bestand aus der ehemaligen 94 863 und einem Gs-Wagen der SNCF.
94 863, die später von der Werne-Bockum-Höveler Eisenbahn als Nummer 5 übernommen wurde, anschließend in Bönen bei der Zeche Königsborn unter der Nummer 15 fuhr (die sie noch trug) und nach Umzeichnung aller RAG-Dampfer in ein gemeinsames Nummernschema die Betriebsnummer
D-795 erhielt, war von Schwartzkopff 1919 unter der Fabriknummer 6714 hergestellt worden
(Bild 2):
Ja – und nun? Normalerweise sollte das doch der P9002 nach Werne sein? Und wo war der bekannte dreiachsige Personenwagen? Er fehlte, doch das war kein Beinbruch. Denn so durfte ich auf der Lok ein Stück Richtung Zeche Radbod mitfahren und war nicht auf den Personenwagen angewiesen. Noch schnell ein Bild von der Lok gemacht, und dann ging es pünktlich um 9:15h los
(Bild 3):
Unterwegs wurde ich abgesetzt und lief einige Schritte voraus, um den "P 9002" in voller Schönheit zwischen den Feldern an mir vorbeiziehen zu lassen
(Bilder 4 bis 9):
A propos Felder: Diese gibt es heute nicht mehr, sie sind durch Häuslebauer mit Beschlag belegt worden, wie
Maps-Google zeigt.
Die alte 94er fuhr weiter nach Werne, und so konnte ich mich in Ruhe um die Zeche Radbod kümmern. Gleich am Eingang zum Zechengelände stand RADBOD 3, nach neuem Nummernschema RAG D-712 genannt, und wartete auf mich
(Bild 10):
Lok D-712 war eine Hohenzollern-Lok des Typs Krefeld und wurde unter der Fabriknummer 1962 im Jahr 1906 in Düsseldorf hergestellt. Rechts am Bildrand erkennen wir noch das Tor zur weiten Eisenbahnwelt:
(Bild 11):
Die Loktype Krefeld kannte ich schon aus Alsdorf, wo die baugleiche Lok Anna 9 im Einsatz war
(Zusatzbild vom 13.8.76):
Es dauerte nicht lange, und der Lokführer wurde aktiv. Sogleich fuhr D-712 zischend und dampfend weiter ins Zechengelände hinein
(Bilder 12 bis 15):
Eine zweite Lok kam zum Vorschein. Unter der Kohlenwäsche kam D-773 hervor, von Henschel unter der Fabriknummer 21922 im Jahre 1930 gebaut und zuvor als Lok III der Gelsenkirchener Bergbau AG (GBAG) im Einsatz
(Bilder 16 und 17):
Die Lok setzte um, der Rangierer stellte die Weichen, und D-773 verschwand wieder im Zechengelände
(Bilder 18 und 19):
Kurze Zeit später erschien D-773 wieder mit einem beladenen E-Wagen:
(Bild 20):
Wieder verschwand sie im Zechengelände, diesmal, um einen langen Übergabezug zur DB zu holen. Die Vorbeifahrt Richtung Bockum-Hövel genoss ich wieder auf dem Fußweg zurück zum Bahnhof
(Bilder 21 bis 24):
Weiter ging es anschließend zur Zeche Königsborn nach Bönen. Das schauen wir uns das nächste Mal an.
Schönen Tag noch,
Martin W.
Edit: Fehlerteufel erwürgt
Edit2: Link wieder gangbar gemacht
Edit3: Bildlink berichtigt
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3-mal bearbeitet. Zuletzt am 2016:11:14:10:14:40.