S-Bahnen im Ruhrgebiet, aber nicht in orange-grau oder verkehrsrot soll das Thema sein, auch nicht die Pionierzeit der 70er und frühen 80er, als das Netz schon einmal schneller wuchs als Fahrzeuge beschafft werden konnten. Dies ist ja schon an verschiedenen Stellen bei DSO zu sehen und zu lesen gewesen.
Einen weiteren großen Fahrzeugengpass gab ab Ende der 80er Jahre, als die Linien S8 und später die S2 in Betrieb genommen wurden, und die DB nicht rechtzeitig Wagen nachbeschaffte. Man wurde sich mit dem Land (Bund?) nicht über Zuschüsse einig, also wurde gar nicht erst bestellt. Etwa zwei Jahre lang halfen Plochinger 420 aus, ehe sie dort selbst benötigt wurden. Wie sich der Betrieb dann behelfen musste, sollen nun einige Aufnahmen zeigen, damit wird auch zeitnah diese Geschichte über bunte Bahnen im Düsseldorfer Raum [
drehscheibe-foren.de] abgerundet. Es wird nochmals eine bunte Angelegenheit.
Bekannt ist den meisten sicher noch der Einsatz des Karlsruher Versuchszuges auf der S8. Hier wurden alle vier Wagen benötigt, die in der Regel mit einer Düsseldorfer 111 unterwegs waren. Aus 1989 ein Beispiel von dem selten zu sehenden, weil nicht gerade weltstadtmäßigen Hp. Gevelsberg-Knapp an der Rheinischen Bahn:
Überhaupt waren gerade die Linien S8, frisch eröffnet, und S6 besonders gebeutelt, wie die folgenden Aufnahmen aus Düsseldorf zeigen.
Fangen wir mit einem Sandwich auf der S6 an, vorne eine 111, hinten ebenfalls eine, so fuhr am Nachmittag des 12.03.93 die sog. Minibahn, der Verstärker von Langenfeld nach Ratingen Ost:
Immerhin fiel sie nicht gleich ganz aus, ebenso wenig wie das folgende Beispiel, wieder die Minibahn, wieder zwei 111er, aber nun nur drei Silberlinge in der Mitte:
Zur S8 habe ich auch noch eine Kleinigkeit zu bieten, die grüne 140 835, eigentlich wegen der ebenfalls neuen S12 nach Köln Deutzerfeld versetzt - vorher gab es hier nämlich keine eigenen Wendezugloks -, hier mit einer fast reinen RSB-Garnitur auf dem Weg nach Hagen:
Die Krönung des Tages war dann diese „Nummer“, 111 176 mit drei RSB-Bnrz und je einem ABx und Bxf am Ende des Zuges. Zwar nicht durchgängig für den Reisenden, die unterschiedlichen Fußbödenhöhen lassen dies nicht zu, aber ein „1a“-Fünf-Wagenzug:
Den Versuchszug hatten wir bereits schon, hier noch eine Variante, wie sie einige Zeit auf der S2 eingesetzt wurde. Zwei 140er nahmen die drei Wagen, der Steuerwagen fehlte aus unbekannten Gründen, in die Mitte und pendelten mehrere Wochen zwischen Essen und Dortmund.
Als Zuglok Anfang Januar 1993 war 140 330 aus Köln eingeteilt, …
… während 140 288 aus Dortmund Pause hat. Später ging diese Leistung übrigens noch auf zwei herkömmliche Dortmunder 143er über.
Etwa 1993/94 kam dann die erste Lieferung der 4. Bauserie der x-Wagen, die dann für eine Normalisierung des für Fahrgäste und Betrieb gleichermaßen unzumutbaren Betriebs sorgten. Die Ersatzgarnituren konnten dann zurückgezogen und ihrem eigentlichen Verwendungszweck zugeführt werden, wo zwischenzeitlich Schnellzugwagen von DB und DR aushelfen mussten. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.
In diesem Sinne,
Grüße in die Runde
Frank
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:05:27:21:18:45.