Also beim letzten großen Heck-an-Heck-Einsatz in Erfurt (1991, der 1bügler berichtete kürzlich darüber mit historischen Aufnahmen
hier darüber, im aktuellen "SM" findet man auch ein Bild davon) war es wohl so, daß beide Tw "angeschaltet" waren und blieben (Fahrtrichtungswahlschalter des rückwärts fahrenden Tw in Stellung "0" wie bei normalen Doppel- und Dreifachtraktionen die geführten Tw), die Türen aber nicht freigegeben wurden.
Zur Frage wie die Fahrer den Führerstand wechselten habe ich mich schon mehrfach geäußert, was die Erfurter KT4D angeht: Am stumpfen Streckenende wurde nicht "abgerüstet" (Motorgebläse blieben deutlich hörbar an), die Türen wurden geschlossen. Bei den älteren KT4D zog der Fahrer dann die Tür 1 mit Muskelkraft auf (das müßte er nach meinen Beobachtungen bei diesen Tw auch so machen, wenn der Wagen "ausgeschaltet" wäre) und stieg aus, die Türflügel fahren wieder zu/schließen sich.
Am anderen Tw das umgekehrte Spiel: Aufdrücken der Tür 1, einsteigen, Türfreigabe/Zentral öffnen.
Mit dem Einsatz der damals neusten KT4D änderte sich das grundlegend, da diese außen kleine Schalter für die Tür 1 hatten (und noch haben?).
Die Tür 1 der KT4D gibt ein paar Rätsel auf. Ich war sehr oft Zeuge des in Erfurt bis vor ein paar Jahren üblichen Stärkens/Schwächens der KT4D-Züge an den Betriebshöfen. Am sog. "Neuen Depot" lief das z.B. so ab, daß bei den betreffenden Zügen bereits an der Endhaltetselle (heute Europaplatz) der Stromabnehmer des zweiten Tw abgezogen war (das war ein deutlicher Hinweis darauf, nicht in den letzten Tw einzusteigen, wollte man weiter als bis zur Donaustraße fahren).
Angekommen an der Haltestelle Donaustraße wurden alle Türen zentral geöffnet (vorher gab es manchmal eine Durchsage), kurz nach dem Fahrgastwechsel der Zug "abgeschaltet" (Lüfter verstummen, Notbeleuchtung), dann wurde die Kupplung zwischen dem zweiten und dritten Tw durch das Rangierpersonal gelöst, der Stromabnehmer des 3. Tw angelegt, der 3. Tw wieder "angeschaltet", ein kurzes Stück zurück gefahren, die Kupplungen "geschlossen" (Klack-Klack) und ein Zeichen an den Fahrer des Zuges gegeben. Währen der Zug "abgeschaltet" war fiel nun IMMER die 1. Tür jedes Tw zu, ohne daß ein (typisches) Motorengeräusch zu hören gewesen wäre. Ich reimte mir daraufhin zusammen, daß die Tür 1 eine Art Feder in ihrem Antrieb integriert haben müßte, die es ermöglicht, diese Tür 1 beim abgestellten ausgeschalteten Tw (z.B. in der Abstellanlage) in der Grundstellung geschlossen zu haben (die übrigen Türen veränder(te)n ihre Stellung im ausgeschalteten Zustand nicht).
Ob und wie das alles im Zuge der Modernisierung verändert worden ist, kann ich nicht sagen. Möglicherweise erhielten alle KT4D die zusätzliche Möglichkeit die Tür 1 von außen mittels Schalter bequem öffnen zu können.
Vielleicht war es bei den T4D & Co. ja ähnlich.
EDIT: Betreff
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2006:07:05:12:21:12.